BGH fällt Urteil zur Autocomplete-Funktion von Google

Google ist die weltweit größte Suchmaschine und filtert die Inhalte des Internet für seine Benutzer nach den von ihnen eingegebenen Suchbegriffen. Dabei ergänzt die Autocomplete-Funktion die eingetippten Worte schon während der Eingabe mit Begriffen, nach denen im selben Zusammenhang bereits gesucht wurde, es erscheint also eine Liste vorgeschlagener Schlagwortkombinationen zu häufig gesuchten Themenbereichen.

Bildquelle: Alexander Klaus  / pixelio.de
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Diese Funktion ist seit dem Jahr 2009 ein Bestandteil der Suchmaschine. Sie kombiniert Google zum Beispiel die Namen bekannter Schauspieler mit ihrem neuesten Film, aber auch den Namen Tom Cruise mit Begriffen wie „Scientology“. Während es für Konzerne durchaus wünschenswert ist, dass ihr Name bei einer Internetsuche dank Autocomplete automatisch in Verbindung mit ihren Diensten oder Produkten erscheint, hat der Service daher auch eine heikle Seite.

So sah Bettina Wulff, die Gattin des ehemaligen Bundespräsidenten, ihre Persönlichkeitsrechte verletzt, als nach der Veröffentlichung ihrer Autobiographie ihr Name beim weltgrößten Suchdienst um negative Begriffe wie „Escort“ und „Rotlicht“ ergänzt wurde. Ihr Verfahren gegen den Konzern ist zurzeit noch nicht abgeschlossen. Inzwischen klagte jedoch auch ein Unternehmer, dessen Name automatisch mit den Worten „Scientology“ und „Betrug“ verknüpft wurde. In seinem Fall entschied der BGH am Dienstag – entgegen einem früheren Urteil des OLG Köln – zugunsten des Klägers: Der Schutz der Persönlichkeit wiegt demnach also mehr als die grenzenlose Informationsfreiheit im Internet. Google darf seinen Namen nicht mehr automatisch um möglicherweise negative Begriffe ergänzen.

Bildquelle: Gerd Altmann  / pixelio.de
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Dieses Urteil wird auch den Ausgang des Verfahrens von Bettina Wulff maßgeblich beeinflussen, das ausgesetzt worden war, weil man die Entscheidung des obersten deutschen Gerichts im Fall des Unternehmers abwarten wollte. Nach dem jetzigen Stand der Dinge wird der Suchdienst wohl darauf verzichten müssen, den Namen Bettina Wulff in Zukunft automatisch um missliebige Begriffe zu ergänzen. Und wenn sich andere Personen des öffentlichen Interesses entscheiden, diesem Beispiel zu folgen, so steht auch ihnen der Beschwerde- oder Klageweg offen. Die Möglichkeiten einer gezielten Selbstdarstellung im Internet werden die Verbreitung von Nachrichten zwar sicher nicht verhindern können; aber es bleibt doch der Verdacht, dass man die Macht übermächtiger Konzerne im Internet nur beschneiden kann, wenn man bereit ist, ein gewisses Maß an Zensur zu akzeptieren. Und wer hilft Menschen, die sich nicht, wie Bettina Wulff, einen Prozess mit einem Gegner wie Google leisten können, wenn der Suchdienst ihrer Beschwerde nicht nachkommt? Möglicherweise muss der Konzern nun den Einsatz von Autocomplete grundsätzlich überdenken. Einige Experten für Medienrecht sehen die Zukunft der Funktion jedenfalls kritisch. Das wird nicht nur Bettina Wulff freuen; auch andere Prominente erwägen Schritte gegen Google.

Die (un)heimliche Macht der Backlinks

 

Das Internet ist mittlerweile eine zweite Welt geworden. Manche sprechen bereits von einer Parallelwelt. Aktuelle Dinge werden sofort ins Netz gesetzt und sind zeitgleich weltweit abrufbar. Gleichzeitig haben sich zahlreiche menschliche Verhaltensweisen aus der realen Welt in gleicher Form ins Netz übertragen. Eigentlich sollen die Backlinks nur auf Quellen verweisen. Eine ganz harmlose und wichtige Sache also, um sich durch das Netz zu tasten. Nützlich dazu, kann doch dadurch auf Urheber hingewiesen werden. Sie sind jedoch auch dazu geeignet, Institutionen und Menschen zu verleumden und können so zum modernen Mobbing im Netz missbraucht werden. Die Macht der Backlinks ist riesig und wird vom Laien kaum erkannt.

Das Backlink als einfacher Vorgang in der Datenwelt

Der Begriff Backlinks bezeichnet Links, die von einer Website auf eine andere verweisen. Im Deutschen kann man den Begriff mit „Rückverweis“ übersetzen. Zahlreiche Suchmaschinen werten diese Links als Indiz dafür, welche Popularität eine bestimmte Website hat. Der Betreiber einer Website hat meist keinen Einfluss auf die Rückverweise. Um zusätzliche Backlinks zu generieren oder den Link zu beeinflussen dienen unter anderem Artikelverzeichnisse, Textlinktausch und Refferer Spam. Die Suchmaschinen werten die Linktexte dieser Backlinks auch als Suchbegriffe.

Die Google-Bombe ist eine Manipulation der Internetrecherche

Diese Erscheinung kann auch als sogenannte „Google-Bombe“ benutzt werden. Das kommt daher, dass die bekannte Suchmaschine eine Internetseite nicht nur nach dem eigenen Inhalt beurteilt. Google benutzt als Grundlage seiner Suche auch den Text der Links, welche von einer anderen Website auf die gesuchte Website verweisen. So weist das Ergebnis der Googlerecherche nicht nur Seiten auf, welche den gesuchten Text beinhalten. Es werden auch Webseiten angezeigt, auf welche mit entsprechend benannten Backlinks verwiesen wird. Gerade dieses Verfahren macht Google so beliebt bei den Nutzern und bietet eine zügige und sichere Recherche. Alle wichtigen Links werden beachtet. Doch jede Angelegenheit hat eine Schattenseite, so auch diese: Das System kann leicht manipuliert werden. Wenn die Links entsprechend formuliert werden, können sie andere Webseiten mit negativen Eigenschaften in Verbindung bringen. Setzen zum Beispiel viele Seiten eine Link mit dem Text „Versager“ auf die Seite der deutschen Bundesregierung, wird bei einer Suche mit Google nach dem Wort „Versager“ die Bundesregierung gefunden. Das Wort selbst erscheint gar nicht auf der Seite. So oder ähnlich werden Links als moderne Mobbingform im Netz gebraucht. Das passiert gar nicht einmal so selten.

Google geht gegen negativ besetzte Backlinks vor

Als die ersten Machenschaften dieser Art im Netz bekannt wurden, meinte Google noch, nichts dagegen tun zu müssen. 2004 äußerte sich das Unternehmen noch, es werde nichts unternehmen. Die Vorgehensweise zeige, wie demokratisch es im Netz doch zugehe. 2007 arbeitete das Unternehmen an einer Entschärfung der Erscheinung auf algorithmischer Basis, was aber nicht alle negativen Wirkungen verhindern konnte. Ein 2007 neu eingeführter Filteralgorithmus hat die Sache wesentlich verbessert. Mittlerweile ist Google bestrebt, solche Backlinktechniken weiter einzudämmen. So wird dazu aufgerufen, unsaubere SEO-Techniken zu denunzieren. Nutzer sollen das Unternehmen informieren, wenn eine Website einen Link kauft oder verkauft. Dazu wurde ein Formular ins Netz gestellt, auf dem die verdächtigen Seiten eingetragen werden können. Raum für zusätzliche Informationen ist ebenfalls enthalten. Ist die Seite erkannt, stuft die Suchmaschine den angezeigten PageRank der schwarzen Schafe herab. Für manche Seitenbetreiber kann das schwere Folgen haben und das Geschäft kann durchaus massiven Schaden erleiden. Kunden finden zum Beispiel ein Unternehmen nicht mehr oder eine Aktivistengruppe versinkt in der Masse anderer Gruppierungen. Denn in der Gegenwart bedeutet ein Standbein im Netz oft die Sicherung der Existenz. Das weiß auch Google und versucht deshalb mit dieser Art und Weise gegen die getürkten Links wirksam vorzugehen. Die Zukunft wird zeigen, wie erfolgreich diese Arbeitsweise ist. Zum Teil sind bereits hochkarätige Internetseiten auf diese Art abgestraft worden. Das betrifft unter anderem den Finanzmarkt, einige Seitenbetreiber arbeiteten hier knallhart mit diversen Links. So wurden Zeichen in Finanz- und Eurokrise gesetzt. Das aktuelle Marktgeschehen wurde und wird mit solchen Dingen verändert.

Ist so eine Seite erkannt, tritt Google mit den Betreibern in Kontakt. Diese werden per Mail darauf hingewiesen, ihre Seite nach den Qualitätsrichtlinien von Google zu bearbeiten. Sie werden animiert, die entsprechenden Backlinks zu entfernen. Dann ist wieder eine erhöhte Platzierung beim PageRanking möglich. Aus wirtschaftlichen Gründen kommen viele Seitenbetreiber diesen Hinweisen nach.

Einen Linkwheel zum Backlinkaufbau nutzen?

Um ein gutes PageRanking zu bekommen, kann ein Linkwheel genutzt werden. Allerdings sehen viele im Netz Aktive diese Technik auch nicht als ganz „sauber“ an, um Backlinks gezielt einzubauen. Eigentlich zielen sie nur darauf ab, einem gute Position bei Google zu erreichen. Das geschieht oft mit Linkwheels auf „künstlichem“ Wege. Im Prinzip bauen die Linkwheels die bezahlten Links auf, welche Google gerade eben nicht will. Im Prinzip funktionieren Linkwheels wie eine Art Schneeballprinzip und vervielfältigen sich täglich. Zahlreiche Firmen bieten mittlerweile die Organisation von Linkwheels für Seitenbetreiber an. Linkwheels sind zur Einnahmequelle geworden. Links bringen Gewinn.

Ein guter Platz im PageRank ist durchaus ohne unlautere Methoden zu erreichen

Alle drei bis zwölf Monate wird der PageRank von Google aktualisiert. Der eigene PageRank kann kostenfrei geprüft werden. Über die Ergebnisse wird der Seitenbetreiber oft selbst erstaunt sein. Um einen guten Rang zu erhalten, sollte man sich beim Seitenaufbau natürlich nach den Qualitätskriterien des Unternehmens richten. Das ist schon mal eine gute Grundlage, um eine erfolgreiche Platzierung zu erlangen. Es sollte nicht jeder Blogartikel in Google platziert werden, um eine gute Stelle zu erhalten. Erfahrene Seitenbetreiber haben festgestellt, dass eine Konzentration auf drei bis fünf Keywords ideal ist, um langsam aber sicher im Rang zu steigen. Facebook wird als ideales Medium gesehen, um Refferal Links wirksam zu generieren. Die Domain sollte ebenfalls nicht dauernd gewechselt werden. Je älter sie ist, desto besser ist das aus SEO-Sicht. Gastartikel sind sehr wichtig. Aber sie sollten seriös sein. Es hilft Seitenbetreibern auch, wenn sie mit anderen Seitenbetreibern in Kontakt stehen und sich austauschen. Hier können gegenseitig wichtige Erfahrungswerte vermittelt werden, was wichtig für einen seriösen Aufbau des eigenen PageRank ist.

Auch im Netz gilt wie im wirklichen Leben: Seriöse Kontakte untereinander bringen weiter und Ehrlichkeit währt am längsten. So ist der Bezug zur realen Welt am besten wieder hergestellt. Ein guter Link in das echte Leben. Das sollte Vorbild für die Aktivitäten im Netz sein.