Ab November 2013 ist es soweit. Der BMW i3 wird dann im Handel sein. Vorab einmal die Vorteile aber auch die Nachteile der neuen Edelkarosse. Der BMW i3 sorgt für urbane Mobilität dort, wo sie besonders wichtig ist. In Stadtzentren, wo schon heute für bestimmte Fahrzeuge Beschränkungen bestehen. Das erste Serienauto das aus Karbon gebaut ist. Die Türtafeln aus Hanf und die Bezüge aus Bio-Wolle, soll es vor allem den umweltbewussten Fahrer ansprechen. Dennoch soll die Freude am Fahren garantiert sein. Sieben Jahre nach dem Projektstart i steht der erste elektrische Kleinwagen und das erste Großserienauto auf dem Prüfstand. Sind die drei Milliarden Euro die der Wagen an Entwicklungskosten gekostet hat es wert? Weltweit muss der BMW i3 zeigen, dass der Akku-Antrieb Zukunftsmusik ist und doch die Freude am Fahren nicht getrübt wird.
Die Optik des BMW i3
Bei der Weltvorstellung des neuen Wagens von BMW wurde deutlich, dass es kein kleiner Wagen für die Bio-Freaks ist, sondern ein ausgewachsenes Modell. Vier Meter lang und schmal und hoch, hat der BMW i3 die Optik eines Vans und zwar windschnittig. Er punktet mit einem ungewöhnlich großen Platzangebot. Da die ganze Antriebstechnik im „Keller“ des Drive-Modells liegt, bleibt für den Fahrer und seine Gäste im Innern viel Platz. Eine bessere Sitzposition hat man allemal, selbst im Fond. Besser als im Fünfer BMW wird ausgelegt, ebenso ist das Einsteigen kinderleicht. Dadurch dass sich die hinteren Türen in Fahrtrichtung öffnen sind keine störenden Strebe da. Der Nachteil, man kann die Türen nicht ohne Hilfestellung der Mitfahrer vorne öffnen, ebenfalls lassen sich die Fenster nicht versenken. Die größte Umstellung hat der Fahrer im BMW i3. Er wartet vergeblich auf den Sound eines Verbrenners. Eine fast durchgehende Sitzbank, erleichtert das Aussteigen bei engen Parklücken auf der Beifahrerseite problemlos. Ebenfalls besitzt er den glatten Wagenboden eines Vans.
Die Seele des neuen BMW i3
Das Cockpit das der BMW i3 besitzt schwebt vor den LED-Instrumenten, die einen futuristischen Eindruck haben. Schalter und Hebel verschwinden in einem großen Knüppel der sich aus der Lenksäule streckt. Der große Bildschirm in der Mitte des Armaturenbretts lässt so manchen Tablett-Computer alt aussehen. Das Dreier- bekannte Radio mit seinem Drehknopf und den Stationstasten hinterlässt einen altmodischen Eindruck. Das neue BMW-Gefühl entsteht nicht nur durch die neuen Materialien, denn umweltbewusst ist nicht nur der Antrieb, auch die Produktion ist davon betroffen. Das Karbon wird von den Bayern in Moses Lake in der Nähe von Seattle gesponnen und gebacken mit Öko-Strom. Darüber hinaus sind die Innenraumelemente aus dem Garten von Mutter Natur. Aus Fasern der Handpflanze sind die Türtafeln gefertigt. Die Konsolen sind aus chemiefreiem Eukalyptus-Holz. Die Lederkomponenten sind nicht chemisch gegerbt, sondern mit Extrakten aus Olivenblättern gefertigt. Die Sitzbezüge sind aus Wolle mit Bio-Siegel von neuseeländischen Schafen. Wie ein Wesen nicht von dieser Welt so ein Gefühl entsteht im neuen BMW i3. Ein ganz leises Fahrgeräusch, schon fast gespenstisch zu nennen, bringt den i3 auf Touren. Außergewöhnlich flott zeigt sich das Elektroauto beim Start. Wo bei anderen Stromautos längst der Saft ausgegangen ist, ist der BMW i3 noch voll in Aktion. Wenn man bedenkt, dass der ICE der Leitsatz für den 170 PS starken E-Motor ist wird einem das auch klar. Der E-Motor verschwindet unter dem Kofferraumboden und treibt die Hinterachse an. Der BMW i3 schafft es in 7,2 Sekunden von 0 auf 100 und lässt dabei, wie von BMW nicht anders zu erwarten, die anderen Kleinwagen hinter sich. Da die Akkus im Wagenboden liegen und der Radstand 2,57 m, was für einen Kleinwagen recht breit ist, liegt er dementsprechend fest auf der Straße. Kurven bereiten keine Probleme, er liegt satt auf der Straße.
Alles zum neuen Star von BMW der BMW i3
Beim Sprint ebenso wie auf der kurvigen Landstraße zeigt der i3 mit der Schwer-und Fliehkraft das BMW-Fahrfeeling. Beim BMW eher ungewohnt ist ein eingebautes Tempolimit. Wo meist bei 250 die Reißleine gezogen wird, wird sie beim i3 schon bei 150 gezogen. Natürlich schrumpft die Reichweite des Elektroautos bei flotter Fahrt, 20 km und der Aktionsradius wird um 40 bis 50 Kilometer reduziert. Wird der Fuß vom Gas genommen, dann beginnt die Rekuperation. Der E-Motor arbeitet als Generator und der Akku, der in einer Aluminium-Platte sitzt, wird geladen. Der Fahrer kann selbst bestimmen, wie stark die Energierückgewinnung sein soll. Die elektrische Zwangsbremsung reguliert fast die mechanische Bremse und drückt den Fahrer anfangs in den Gurt. Dieses Phänomen besteht aber nur so lange bis man sich an die elektrische Zwangsbremsung gewöhnt hat. Doch ganz gleich wie „sparsam“ man fährt und wie oft man den rechten Fuß anhebt, der Akku ist irgendwann leer. Im normalen Bereich reichen seine 22 kWh für 190 Kilometer. Im Eco-Pro-Modus kommt man immerhin auf 200 Kilometer, alltagstauglich, so verspricht BMW, liegt er bei 130 bis 160 Kilometer. Danach muss der Wagen wieder aufgeladen werden. Das Aufladen an einer Schnellladestation liegt bei 80 % Auffüllen bei 30 Minuten. Nimmt man hingegen normalen Haushaltsstrom so muss mit bis zu acht Stunden gerechnet werden.
BMW zeigt eine neue Ära der Mobilität
Ist diese Reichweite zu gering, so hat BMW den Range Extender im Gepäck. Dieser 34 PS starke Zweizylinder hat keine Verbindung zu den Rädern, sondern er treibt nur den Generator an. Mit 10 Litern Sprit wird so viel Strom hergestellt, dass sich die Reichweite fast verdoppeln kann. Allerdings ist das ein teures Vergnügen von mehreren tausend Euro und hat jetzt schon den Namen des teuersten Reservekanisters weltweit. Das Design des BMW i3 mit seiner würfelförmigen Fahrkabine und dann noch aus Karbon hergestellt, ist weltweit einmalig. Auch ist der BMW i3 wesentlich leichter als der normale BMW. Griffe an den Türen gibt es nicht. Dafür gibt es sogenannte Mulden in der Türverkleidung. Im Kofferraum gibt es auch keine Kunststoffabdeckungen über den Aggregaten. Sie werden mit dünnen Stoffnetzen abgedeckt. Sein Einstiegspreis der niedriger ausfällt als angenommen, lässt aber noch viel Spielraum für Ausstattungsdetails, die extra bezahlt werden müssen. Man denke hier an ein Navigationsgerät, eine Sitzheizung oder LED-Scheinwerfer, die als stromsparend gelten. Der Markt weltweit für Elektrofahrzeuge hat einen positiven Nachhall. Vergangenes Jahr wurden fast 93.000 Elektrofahrzeuge zugelassen, im jetzigen Jahr rechnet man mit über 150.000 Autos. Allein in Deutschland wurden 2012 6.000 Elektrowagen gemeldet. Von diesem Aspekt aus gesehen hat sich BMW auf die Zukunft konzentriert, die nicht nur weitsichtig sondern auch mutig ist. BMW hat mit den Serienfahrzeugen des i3 eine neue Ära der Mobilität eingeläutet.
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