Persönlichkeitsrechte vs. Sicherheit

NSAEin Mann wird vom Geheimdienst gejagt, in seinem Gepäck befinden sich vier Laptops, randvoll mit geheimen Informationen von unschätzbarem Wert.
In fremden Ländern sucht er Zuflucht, bittet um Asyl und wird schließlich vorläufig vom ehemaligen Feind seines Landes aufgenommen…
Was wird mit diesem Mann passieren?
Wer ist er und warum sabotiert er sein eigenes Land?

Die Rohfassung eines Agenten-Thriller-Scriptes, welche aus der Feder eines Hollywoodautoren stammt?
Nein.das ist nicht fiktiv, es ist Realität!

Wer jagt wen?

Die NSA ( National Security Agency ), DIE Geheimdienst und Sicherheitsbehörde der Vereinigten Staaten von Amerika, jagt den 30 jährigen US-Bürger Edward Joseph Snowden.
Trotz seiner Ausmusterung beim US-Militär und seinem abgebrochenem IT-Studium, bekam er eine Anstellung bei der CIA , dem Zentralen Nachrichtendienst der USA.
Hier stieg er im Bereich der IT-Sicherheit, aufgrund seines Talents sehr schnell auf.
Sein Aufstieg bescherte ihm eine Tätigkeit als diplomatische Vertretung in Genf und später einen Posten als freier technischer Angestellter, in einer NSA Einrichtung einer US-Army Basis auf Japan.
2009 nahm Snowden einen Job auf Hawaii, als Systemadministrator bei der Beratungsfirma Booz Allen Hamilton an. Immer noch als externer Mitarbeiter der NSA tätig, genoss er ein komfortables Leben.
Ein Haus auf Hawaii, ein sicherer Job mit einem Jahresgehalt von mehr als 120.000 Dollar.

Doch was war passiert? Und warum hat er dieses Leben aufgegeben?

In seinen verschiedenen Tätigkeiten beim Geheimdienst stieß Snowden immer wieder über ein Projekt namens PRISM.
PRISM wird als Top Secret eingestuft und gehört zu dem groß angelegten Überwachungsprogramm „Stellar Wind“, welches aus den weiteren Teilprogrammen „Mainway“,“Marina“ und „Nucleon“ besteht.
Mit diesem Überwachungsprogrammen lassen sich alle beliebigen elektronischen Medien und elektronisch gespeicherten Daten auswerten.
Soziale Netzwerke und Internetgrößen wie Facebook, Google, Microsoft und Yahoo sind betroffen.

Mit dem Plan die Machenschaften des US-Geheimdienstes aufzudecken nahm Snowden die verschiedenen Jobangebote der CIA und der NSA an. Ihm war bewusst, dass er im Falle einer Veröffentlichung sofort als Informant identifiziert werden würde. Somit beschloss er nach Hongkong zu reisen, um in einer der Sonderverwaltungszonen von China unterzukommen. Dort gibt es ein Recht auf freie Rede, politische Demonstrationen und Internet, welches nicht vom Staat gefiltert oder zensiert wird. Zudem kann dieser Ort anders als viele westliche Länder, dem Druck der USA widerstehen und muss niemanden ausliefern.

In Hongkong untergetaucht, übermittelte er Anfang Juni 2013 einem Journalisten des britischen Guardian ein beachtliches Datenpaket. Dieses enthielt alle Informationen zum Überwachungsprogramm PRISM, sowie einem ähnlichen Programm des britischen Geheimdienstes, namens Tempora! The Guardian veröffentlichte einen kleinen Teil dieser Informationen, ohne eine Quelle anzugeben. Am 9 Juni bekam die PRISM-Affäre ein Gesicht!
Edward Snowden gibt seine Identität der Öffentlichkeit preis.
Der Guardian zitiert ihn so:

„Ich möchte nicht in einer Gesellschaft leben, die so etwas tut“..
und
„Ich will mich nicht länger verstecken, ich habe nichts Falsches getan“…

Vor seiner Abreise nach Moskau gab er ein Interview, in welchem er behauptete, dass die NSA schon fünf Jahre lang chinesische Daten ausspioniert.
Kurz darauf erwirkte das FBI, das Bundesamt für Ermittlungen, einen Haftbefehl gegen Edward Snowden.
Am 23 Juni verließ er Hongkong mit einer russischen Maschine.
Hongkongs Presse ließ verlauten, dass es keine rechtliche Handhabe gebe, ihn freies Geleit zu verweigern, beziehungsweise festzuhalten.

Auf nach Russland!- und dann?!

In Russland angekommen, saß Snowden im Transitbereich eines Moskauer Flughafens fest. Die ganze Welt diskutiert auf politischer Ebene seitdem über dessen Verbleib. Snowden hat in mehr als 20 Ländern um Asyl gebeten, welche alle abgelehnt haben. Nicht zuletzt lag dies an den politischen Druck, welchen die USA ausübten. Ecuadors Außenminister zum Beispiel bat ihm Asyl an, woraufhin Barack Obama mit Handelssanktionen drohte. Putin hat ihm vorläufiges Asyl für ein Jahr angeboten, nach fünf Jahren in Russland, könne er sogar die russische Staatsbürgerschaft beantragen. Voraussetzung ist allerdings, dass es zu keinen weiteren Enthüllungen der NSA kommt, solange er sich in Russland befindet. Sobald es möglich ist, will er in ein lateinamerikanisches Land auswandern. Snowden hat für seine Sicherheit gesorgt und geheimes Material an viele verschiedene Personen verteilt, welche im Falle einer Entführung oder Liquidierung dieses Material an die Presse weiterleiten.

Was ist richtig und was ist falsch?

Fakt ist, dass die NSA alleine in Deutschland eine halbe Milliarde Telefongespräche abgehört hat!
Unsere Persönlichkeitsrechte wurden zu tiefst verletzt und unsere Kanzlerin hat von alledem angeblich nichts gewusst.
Der deutsche Bundesnachrichtendienst soll allerdings eng mit der NSA zusammengearbeitet haben und gab außerdem neulich in einer Stellungnahme bekannt, dass Sie von PRISM wussten.
Kanzlerin Merkel hat dies nach eigenen Angaben, erst durch die Medien erfahren…

Privatsphäre? Persönlichkeitsrechte?

Wir selbst sind es, welche diesen beiden Worten mehr Bedeutung schenken können! Wir haben es selbst in der Hand, ob wir abgehört werden oder nicht!
Durch die Nutzung von sozialen Netzwerken verzichten wir bereits auf unsere Privatsphäre.
Ein paar Klicks schützen uns nicht vor den Methoden eines Geheimdienstes. Einer Studie nach, besitzt jeder dritte Deutsche ein Smartphone.
Der Hersteller hat es so konzipiert, dass man den Akku nicht entfernen kann, was zur Folge hat, dass es ständig online ist. In Verbindung mit dem eingebauten Mikrofon und der Kamera, entsteht somit die perfekte Wanze!
Soziale Netzwerke und ständig neue Trends in Richtung Mobiltelefon machen es uns unmöglich unsere Privatsphäre zu schützen, da man nie weiß, wie genau die Geheimdienste aller Welt es mit unseren Persönlichkeitsrechten nehmen.

Sicherheit um jeden Preis?

In der heutigen Zeit müssen wir vermehrt mit Terroranschlägen rechnen. NSA, BND und MI6 laufen auf Hochtouren, um potenzielle Gefahren zu beseitigen, Terroristen zu verhaften und Schläferzellen lahmzulegen.
Wir dürfen uns nicht fragen, ob Snowden ein Held oder ein Verräter ist, weder dürfen wir die Methoden der NSA hinterfragen. Die eigentliche Frage ist: Welchen Preis würden Sie für Ihre Sicherheit bezahlen?
Würden Sie in einer gewissen Art und Weise auf Ihre Privatsphäre verzichten, wenn Sie damit ein Leben retten könnten?
Wie viel Datenpakete ist ein Menschenleben wert?
Und dürfen wir uns überhaupt diese Frage stellen?

Bildquelle: nsa.gov

Zypern – das finanziell marode Ferienparadies

Die „Insel, wo die Götter Urlaub machen“. Gemeint ist bei diesem Werbeslogan der zuständigen Tourismusbehörde die Insel Zypern. Mit ihrer zentralen Lage im Mittelmeer scheint die Sonne auf dem Eiland ganze 340 Tage pro Kalenderjahr. Für Sonnenanbeter ein echter Segen also. Doch nicht nur die Sonnenhungrigen, sondern auch Reisende mit den unterschiedlichsten Urlaubsmotiven kommen in Zypern auf ihre Kosten.

Bildquelle: Fremdenverkehrszentrale Zypern
Bildquelle: Fremdenverkehrszentrale Zypern

Ein Paradies für Naturliebhaber

Bereits in der Antike war Zypern reich mit Wäldern bedeckt. Zwar hat sich seit dieser Zeit einiger auf Zypern verändert, der Charme ist jedoch erhalten geblieben. Insbesondere im Troodos-Gebirge sowie im Gebiet des Pentadaktylos sind die Waldregionen nahezu vollständig erhalten geblieben. Passend zur ohnehin atemberaubenden Landschaft ist Zypern das Zuhause von rund 340 Vogelarten. Darüber hinaus gehört Zypern zum sogenannten Durchzugsgebiet vieler Zugvögel. Auf dem Land selbst bewegen sich ebenfalls unzähligen Tierarten fort. Erst im Jahr 2006 entdeckten Naturforscher auf Zypern eine neue Mäuseart (Mus cypriacus), die seit mindestens 10.000 Jahren auf der Insel beheimatet ist. Am malerischen Strand Lara Beach machen es sich regelmäßig Riesenschildkröten auf dem weichen Untergrund bequem.

Partnerseite:

Laserbearbeitung

 

Geschichtsreise auf der „Götter-Insel“

Nicht von Griechenland, sondern von Syrien aus erfolgte die erste Besiedlung Zyperns. Archäologische Funde der vergangenen Jahrzehnte belegen die erstmalige Einflussnahme durch den Mensch im 9. Jahrtausend vor Christus (v. Chr.). Legenden und Sagen aus dem antiken Griechenland besagen, dass Zypern die Geburtsstätte der Liebesgöttin Aphrodite gewesen war. Spätestens seit der Herrschaft durch Alexander des Großen ist klar, wie sehr das damalige Griechenland auf das Landschafts- und Erscheinungsbild Einfluss genommen hat. Überall auf Zypern ist die eindrucksvolle Kunst der griechischen Baumeister und Architekten bis heute zu erkennen.

Kulturelle Einflüsse der jüngeren Vergangenheit lassen sich Großbritannien zuordnen. Im 19. Jahrhundert verwaltete das Empire im Auftrag der britischen Krone die 9.251 Quadratkilometer große Insel im Mittelmeerraum und profitierte dabei von ihrer strategisch optimalen Lage. Nach wie vor gilt auf dem „Götter-Insel“ Linksverkehr. Anhand zahlreicher Kulturdenkmäler und in Museen der verschiedensten Art Erleben die Gäste Zyperns die Geschichte hautnah. Die ansässigen Klöster und Kirchen stehen unter der schützenden Hand des UNESCO-Weltkulturerbes.

Freizeitmöglichkeiten in Hülle und Fülle

Neben azurblauem Wasser an knapp 50 Stränden mit augenscheinlich goldenem Strand ist die Insel ein Paradies für Wassersportler, Radfahrer und Wanderer. Die Gebirgszüge im Norden bieten geübten Mountainbikern ein Radsport-Mekka. Eine große Auswahl verschiedener Routen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden garantiert Geländespaß auf eine Gesamtlänge von rund 200 Kilometern. Für ambitionierte Wanderer stehen weit über 50 ausgeschilderte Strecken durch das dominierende Toodos-Gebirge bereit. Die dort hinterlassenen Höhlen- / Wandmalereien laden jeden Wanderer zum Staunen ein. An den hiesigen Stränden können Boote, Surfboards oder andere Wassersportgeräte ganztägig angemietet werden.

Gastronomie aus höchstem Niveau

Die Restaurants begeistern durch eine riesige Auswahl an Fischgerichten. Frisch aus dem Meer gelangen die handverlesenen Fische nach kurzer Zubereitung direkt auf dem Teller des Gastes. Zur Spezialität der zypriotischen Küche gehört das Grillen von Fisch, Fleisch und Gemüse auf dem Holzkohlegrill. In Tavernen und Kaffeehäusern erleben die Touristen südländisches Flair in seiner reinsten Form. Wer einen guten Wein zu schätzen weiß, ist hier ebenfalls an der richtigen Adresse. Die Weinanbaugebiete der autonomen Insel gehören zu den ältesten der Welt.

Die Spaltung Zyperns

Zypern ist territorial zweigeteilt. Sowohl die Türkei als auch Griechenland erheben Anspruch auf die Mittelmeer-Insel. Auf dem Eiland leben rund 80 Prozent Griechen und 20 Prozent Türken. Die griechisch-orthodoxe Mehrheit verlangt seit mehreren Jahrzehnten den politischen Anschluss an Griechenland. Die Türkei vertritt das Interesse zur Durchsetzung einer Verfassung und der daraus resultierenden internationalen Anerkennung. Als bekannt wurde, dass der Inselstaat einen Beitritt in die EU in Aussicht gestellt bekommen hat, erklärten sich die Regierungsvertreter von Türkei sowie Griechenland Anfang 2002 zu Verhandlungsgesprächen bereit, um eine politische Einigung zu erzielen. Die Gespräche scheiterten, sodass weiterhin zwei „Ministaaten“ auf der Insel Zuhause sind. Mitte 2004 wurde der Südteil feierlich als neues Mitglied in die Europäische Union aufgenommen. Nachträglich wurde die Währung Zypern-Pfund durch die europäische Einheitswährung Euro als offizielles Zahlungsmittel abgelöst.

Bildquelle: dpa
Bildquelle: dpa

Wirtschaftliche Nähe zum griechischen Nachbarn und anderen EU-Mitgliedsstaaten

Als sich im Jahr 2011 abzeichnete, dass Griechenland geradewegs auf einen wirtschaftlichen Kollaps zusteuern wird, legte sich das europäische Nachbarland ein hartes Sparprogramm zurecht, um den eventuell bevorstehen Schaden möglichst gut abzufangen. Die Zypern-Banken sind jedoch bis heute eng mit den griechischen Banken verflochten. Griechische Schulden beruhen auf Forderungen von zypriotischen Banken. Als Griechenland letztendlich in eine tiefe wirtschaftliche Depression stürzte und den europäischen Rettungsschirm für sich nutzen musste, war es in weiten Teilen vorprogrammiert, dass Zyperns Wirtschaft nicht mehr lange durchhalten wird. Die enge Verflechtung mit Staaten wie Griechenland anderen Nationen der Europäischen Union wird deutlich, wenn man das bislang aufgeblähte Bankenkonstrukt Zyperns betrachtet:

Im Dezember 2012 betrug das Bruttoinlandsprodukt rund 17,8 Milliarden Euro. Dem gegenüber stand ein 152 Milliarden Euro großer Bankensektor innerhalb desselben Hoheitsgebiets. Zyperns Kreditinstitute lockten Unternehmen aus aller Welt mit niedrigen Zinssätzen ins Land. Die Regierung spekulierte durch die Öffnung der Ländergrenzen auf ein starkes Wirtschaftswachstum. Nach einer fünf Jahre andauernden internationalen Wirtschafts- und Finanzkrise geht dem drittkleinsten Mitgliedsstaat der EU die Finanzpuste aus, sodass das Europäische Parlament in Brüssel nach Irland, Spanien, Portugal sowie Griechenland erneut auf den Plan gerufen werden muss und vermutlich zum Schutz der Einheitswährung den Kniefall praktizieren muss.

Eine überforderte Regierung

Die Regierung Zyperns wurde erst kürzlich an die Macht gewählt. Allem Anschein wurde das Kabinett sowie alle anderen Beteiligten Machthaber von der Pleite-Welle regelrecht überrollt. In der Nacht vom 24. zum 25.03.2013 wurde dem amtierenden Präsidenten Nikos Anastasiadis durch die Verhandlungsführer in Brüssel aufgezeigt, dass die Tresore von Zyperns Banken tatsächlich leer sind.

Nach dieser simplen Rechnung willigte Zyperns Regierung ein, gut gefüllte Konten der Laiki-Bank, die größte Bank des Landes, mit einer 30-Prozent-Abgabe auf der Soll-Seite zu belasten. Aus den dort angelegten Konten müssen nach ersten Rechnungen etwa vier Milliarden Euro zusammen kommen. Kleinanleger bleiben, entgegen der ursprünglichen Pläne. vorerst verschont. Dadurch soll die Marode Finanzlage aufgebessert und die paradiesisch anmutende Insel wieder schrittweise auf Vordermann gebracht werden.