So verführerisch ein kostenloser Gegenstand für die Masse von Menschen auch ist, wirklich geschätzt wird er nicht. Seih es das erste Auto das Papa spendiert hat, denn diesen Auto wird niemals so einen Stellenwert beim Kind einnehmen, als wenn das Kind jahrelang gespart hätte, um sich das Auto zu kaufen. Trotzdem ist es eine große Verführung etwas gratis zu bekommen. Wir ersparen uns die Arbeit des Preisvergleichs und wenn der Artikel kaputt geht – nicht schlimm – er war ja umsonst.
Auch wenn die Menschen kostenlose Artikel nicht unbedigt im ersten Moment als wertlos ansehen, weil einen gewissen nutzen hat ja grundsätzlich jeder kostenlose Artikel, fürchtet sich der Mensch dennoch nicht so arg vor Verlust den Gutes, denn er hat ja nichts gekostet.
Je mehr Geld jedoch bezahlt wurde, desto größer ist die Verlustangst das bezahlte wieder zu verlieren.
Leider hat in unserer Gesellschaft das Wort „Gratis“ auch einen sehr faden Beigeschmack das es auch wertlos ist.
Warum bekommen wohl vollkommen kostenlos und gratis bestimmte Menschen einen Doktortitel verliehen? Dem Menschen dem der Titel verliehen wurde, ist natürlich geschmeichelt und gewinnt an Anerkennung und Ruf für seine Person. Meistens sind solche Menschen finanziell unabhängig bzw. reich. Diese Person wird zukünftig eher gewillt sein in Forschungen und Projekte der Uni zu investieren als vorher. Für beide Seiten eine Win-Win Situation. Man gab etwas gratis her und investierte in die Zukunft. Später amortisiert sich das ganze und Arbeitszeit und finanzielle Investitionen zahlen sich wieder aus.
In uns Menschen ist verankert das nur Dinge die Arbeit verursachen oder extrem teuer sind, erst dann einen gewissen Wert haben. Würde Sebstian Vettel automatisch weltmeister, würde das wohl weder für ihn noch für die Formel 1 Fans viel bedeuten. Muss man sich aber diesen Titel hart erarbeiten, schon ist es etwas ganz besonderes. Ganz zu schweigen von dem Geld was von Sponsoren und dem Rennstall investiert wird, damit eben jener Titel erreicht wird.
Im Grunde kann nichts wirklich gratis sein. Selbst die kostenlose Sonntagszeitung ist nur deshalb kostenlos, weil Werbepartner in den Zeitungen inserieren. Da immer eine große Menge von Menschen die Zeitung einstecken und auch wohlmöglich lesen, erreichen so die Werbepartner ihr Ziel. Leser ihrer gedruckten Artikel sind die möglichen potenziellen Kunden von morgen die im Geschäft stehen und kaufen wollen.
Selbst Freundschaft ist nicht gratis. Alles beruht auf ein nehmen und geben. Das ist in Freundschaften und in der gemeinsamen Partnerschaft genauso. Das tolle ist das man hier nur nicht gleich alles aufgerechnet bekommt. Heute bezahlt mal der, morgen dann der andere. So pflegen sich Freundschaften, aber doch stets mit dem Hintergedanken: „Wenn ich viel eingeladen habe, kann ich irgendwann auch mal einen großen Gefallen erbitten.“ Egal ob beim packen von Umzugskartons oder sich ein kurzfristiges Darlehen auszahlen lässt. Eine Hand wäscht die andere. Nach diesem Prinzip gehen viele Menschen vor. Natürlich gibt es wie immer im Leben auch die großen Ausnahmen.